Auf Basis der Analyse der Entwicklungsbedarfe der Region wurden Arbeitsschwerpunkte für die Periode 2023-2027 in 4 Aktionsfeldern gewählt:
Aktionsfeld 1: Steigerung der Wertschöpfung
Innerhalb der LEADER-Region Elsbeere Wienerwald ist die lagebedingte Vielschichtigkeit allein im Wirtschaftssektor Landwirtschaft enorm. Auf engstem Raum vollzieht sich sozusagen der Übergang von traditioneller landwirtschaftlicher Produktion hin zum suburbanen Raum. Dieser Gegensatz - bedingt durch die Gunstlage der Region - wird als Chance gesehen Stadt und Land einander näher zu bringen, so dass beide Strukturen auf Augenhöhe voneinander profitieren. Auch die allgemeine Wirtschaftslage zeigt große Disparitäten. Was die Region eint, ist die große Herausforderung bei den Themen Versiegelung und Flächenverbrauch, die der große Zuzug und die wirtschaftliche Entwicklung durch die gute Lage mit sich bringen. Strategische Lösungsansätze müssen dazu in Zukunft gemeinschaftlich gefunden werden, indem wir neue Betriebskooperationen und neue Vermarktungswege für die Landwirtschaft suchen, für die Wirtschaftsbetriebe Fachkräfteoffensiven und Qualifizierung initiieren und versuchen wollen, Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft als Chancen zu entwickeln. Der Erholungs-Tourismus spielt bis dato in der Region eine eher untergeordnete Rolle, die Lage-bedingten Vorteile könnten aber auch in diesem Sektor noch verstärkt genutzt werden.
Aktionsfeld 2: Festigung oder nachhaltige Weiterentwicklung der natürlichen Ressourcen und des kulturellen Erbes
Grundlage für die Gegensätze der Region sind die natürlichen, geografischen Gegebenheiten. Im Übergang zwischen dem Mostviertel und dem Wienerwald gelegen, beheimatet die Region verbindende Elemente wie die Elsbeerbäume aber hat auch - geologisch gesehen - stark auseinanderklaffende Übergangsgebiete zu bieten. Die Landschaft präsentiert sich im Vergleich zu anderen Regionen im Umfeld von Wien aber noch als relativ unverbraucht. Die wunderschöne Umwelt muss in Anbetracht des Klimawandels geschützt werden. Wir wollen daher versuchen, neue Initiativen für Bodenschutz und Biodiversität zu initiieren und die Bevölkerung für dieses wichtige Thema zu sensibiliseren.
Aktionsfeld 3: Stärkung der für das Gemeinwohl wichtigen Strukturen und Funktionen
Auch eine Folge der regionalen Gunstlage ist die durch den starken Zuzug bedingte soziale Vielfalt innerhalb der 13 Gemeinden der Elsbeere Wienerwald. Eine Vielfalt, die als Chance angesehen wird, gleichzeitig aber auch Herausforderungen mit sich bringt und einen Schwerpunkt in der Bearbeitung des 3. Aktionsfelds darstellt. Naturangebote sollen optimiert und das regionale Wissen erhöht werden, um die Verbindung der Bewohnerinnen und Bewohner zur Region zu stärken. Wir wollen versuchen, neue Formen zivilgesellschaftlichen Engagements zu initiieren und anhand professioneller Betreuung sowie neuen Gestaltungsräumen einen Fokus auf die Jugendlichen der Region zu legen. Die oft vorherrschende Kluft zwischen Alt- und Neubürgerinnen und -bürger, die sich durch die Ukraine-Krise womöglich noch verstärken wird, wollen wir versuchen durch integrative Ansätze zu minimieren.
Aktionsfeld 4: Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel
Durch unsere Lage entsteht enormer Druck auf die verfügbaren Flächen und durch die Verflechtungen mit den Ballungsräumen hohe Mobilitätsbewegungen innerhalb der Region. Wir wollen daher versuchendurch die Umsetzung von Energiegemeinschaften den Eigenversorgungsgrad mit Energie in der Region zu steigern und auch aktive und intermodale Mobilität zu forcieren. Die Landwirtschaft als zentraler Player im Klimawandel soll dabei unterstützt werden, Initiativen zur Weiterbildung und innovative Leuchtturmprojekte im Umgang mit dem Klimawandel umzusetzen.